ITALIEN Teil 2 - 2013

Kastelle, Kirchen, Klöster und viele Kurven, erdfarbene Hügel und Weinberge. Im Süden der Toskana liegt das eigentliche Herz der Toskana.


Siena und der Süden
Der erste eindrucksvolle Teil unserer Italien Reise liegt mit rund 250 km hinter uns. (hier lesen Italien Teil 1)

Stationen auf unserer 2. Route Toskana: Siena - Volterra 

Es geht weiter nach Siena
Siena ist eines der großen italienischen Wunder. In prachtvoller Hügellage und geschützt von einer wehrhaften Mauer, konnte sie ihren mittelalterlichen Charakter fast unbeschadet bis in die Moderne retten. Strenge Bauvorschriften hatten dafür gesorgt, dass nicht die Harmonie des Stadtbilds störte. Selbst Autos und Fernsehantennen wurden aus dem Zentrum verbannt.

Ganz offiziell wird die dreischiffige Kirche aus dem 13. Jahrhundert San Clemente "Santa Maria dei Servi" genannt. Das Gotteshaus ist ein wahres Museum für Sakralkunst des späten Mittelalters und der frühen Renaissance. Hier ist sehr gut zu sehen, wie sich langsam aus der mittelalterlichen Weltschau eine neue Perspektive in der Kunst entwickelte. Auf der Treppe zum Haupteingang sollten man den herrlichen Blick auf die alten Stadtmauern und die Torre del Mangia genießen.
Eine Rolltreppe erleichtert den Zugang zur 88 m hohen Torre del Mangia (14. Jh.), von hier ist das Panorama fantastisch, und man erkennt deutlich, dass die Piazza an eine Muschel erinnert.


Touristen aus aller Welt strömen durch Siena - viele Asiaten, Amerikaner und auch wir! Auch uns zieht der weltberühmte Piazza del Campo an, der muschelförmig, leicht ansteigende Platz, zu dem alle Wege führen. Auf diesem Campo findet zweimal jährlich am 02. Juli und 16. August das weltbekannte Pferderennen Palio statt. 

Der Palazzo Pubblico mit dem Rathaus, ist ein gotisches Hauptwerk aus dem späten 13. Jh. Der Platz ist nicht flach, sondern fällt Richtung Rathaus ab. Zum Platz gehört auch die Fonte Gaia, ein rechteckiges Brunnenbecken von Jacopo della Qauercia (1419). Es wird mit Wasser gespeist, das durch das noch voll funktionstüchtige Kanalnetz aus dem 15. Jh. fließt.



Tipps:

  • Hübscher Delikatessenladen "Morbidi" mit toskanischen Leckereien.
  • Im Caffé Fiorella hinter Piazza del Campo, die in ganz Siena für ihre Espressi und Cappucini ein Begriff ist - viele junge Leute!
  • Web Siena
Bedauerlicherweise bietet Siena keine legalen Parkplätze für Wohnmobile. Die Suche nach einem zentralen Parkplatz kostet uns fast eine Stunde, auf dem offiziellen Parkplatz Santa Caterina haben wir Glück und ergattern den letzten freien Platz; bewacht und 25,00 € Parkgebühr, aber bewacht! Dank der Rolltreppe sind wir schnell in der Altstadt.
Übernachtung und Ruhe finden wir auf dem Campingplatz Montagnola in Sovicille, 10 km außerhalb von Siena.


CHIANTI

Bei der Rundreise durch die südliche Toskana lassen wir uns treiben. Mit Chianti meint man nicht nur einen Wein, sondern auch das Gebiet, in dem er gekeltert wird. Innerhalb dieser landwirtschaftlich intensiv genutzten Gegend zwischen Siena und Florenz - mit Wäldern, romantischen Orten mit historischen Bauten - befinden sich acht Anbauzonen, die mit dem italienischen Gütesiegel für Wein, DOCG, ausgezeichnet wurden. In gewisser Weise ist das Chianti das Herz der Idee von der perfekten Toskana: sanfte Weinhügel, dichte Wälder und Ortskerne, die seit dem Mittelalter und der Renaissance nicht mehr verändert wurden. Die aufgeräumte Toskana, mit malerischen Orten wie Castellina in Chianti, Greve und Radda existiert so erst seit einigen Jahrzehnten. In den 1950er-Jahren, nach der Abschaffung des bis dato existierenden Pachtsystems der "mezzadria", kam es zu einer starken Landflucht. Seit den 1970er-Jahren kaufen vor allem ausländische und norditalienische Unternehmer sowie Privatleute Gehöfte und Anbauflächen auf und renovieren alte Gemäuer. Die einzelnen Dörfer und Kleinstädte, bieten keine große Kunst, dafür aber ausgezeichnet erhaltene und bildschöne Ortskerne mit alter Bausubstanz und eine Vielzahl wirklich guter Trattorien, Restaurants und Weingüter.

Es geht weiter nach Volterra
Über die kurvige SS68 via San Gimignano steuern wir Volterra an. Im Mittelalter besaß San Gimignano 72 Familientürme. Die noch verbliebenen Türme sind aber so eindrucksvoll, dass der Spitzname "Manhattan des Mittelalters" voll zutrifft. Fotos gibt es leider keine.
Volterra, die älteste Stadt Italiens
Der in einer bizarren Hügellandschaft auf porösem Tuffstein erbaute Ort, der von Tourismus und Alabaster lebt, ist unübersehbar eine alte Etruskerkernstadt. 

Unser Stadtbummel führt uns zum Römischen Theater, das noch immer als Sommerbühne genutzt wird und links über die Via Matteotti zur wunderbar erhaltenen Piazza dei Priori. Prächtige Bauten umstehen die uralte Piazza dei Priori. Zu besichtigen sind die massige Palazzo dei Priori (13. Jh.), der romanische Dom mit schönen Fresken (12. - 16. Jh.) und die Pinacotesa mit Meisterwerken.






Zwischen Piazza dei Priori und Teatro Romano in der Via delle Prigioni 40 gibt es in der Pizzeria da Nanni sehr leckere Pizzen auf knusperdünnen Boden. In oder vor dem sehr schlichten Lokal stehen nur wenige Holzbänke, viel zu wenige. 
Ein Genuß!

Die Bodenerosion hat in den weichen Tuffstein des Berges tiefe Furchen gezogen und dabei spitze Grate gewaschen. Der Auswaschungsprozess schreitet schnell voran und hat schon manch einen Bewohner zum Verlassen seines Hauses genötigt. Die nahe liegende Kirche wurde schon zweimal neu und näher bei der Stadt wieder aufgebaut.
Tipps:

Hier geht es weiter zu Teil 3>

 


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